Kassel, 02. Juni 2024. Bei der vergangenen Stadtverordnetenversammlung debattierten die Stadtverordneten über einen Antrag der Fraktion der Kasseler Linken mit dem Titel „Keine Beteiligung der Stadt Kassel am Online-Casino“ (Vorlagen-Nr.: 101.19.1126). Dieser sah u. a. vor, dass sich die Stadt Kassel weder am Aufbau noch an der Mitwirkung eines Spielcasinos/Online-Spielcasinos beteiligen soll, da dies nicht zu den Aufgaben einer Kommune zähle. Vorausgegangen war dieser Antrag einem Bericht in der HNA vom 16. März 2024, dass die Stadt Kassel plane, sich an einer Plattform für begrenztes, geordnetes und überwachtes Online-Casinospiel zu beteiligen. Zusammen mit Partnern solle dafür ein Geschäftsmodell entwickelt werden. Der Magistrat fasste diesen Beschluss am 4. März 2024 mehrheitlich und begründete ihn mit dem Schutz von Jugendlichen und Spielern. Hierzu der stellv. Fraktionsvorsitzende der AfD-Fraktion, Michael Werl:
„Statt den Bürgerinnen und Bürgern mit einer städtischen Beteiligung an einem Online-Casino das Geld aus den Taschen ziehen zu wollen, und große Summen an Steuergeldern für die Bewerbung sowie Etablierung einer solchen Plattform auszugeben, sollte sich der Magistrat lieber um die dringend notwendigen Schulsanierungen, die Schlaglöcher in den Straßen sowie um sichere Rad-, Geh- und Schulwege kümmern. Wir als AfD-Fraktion lehnen ein derartig irrlichterndes Vorhaben seitens des Magistrats bzw. der Stadt Kassel jedenfalls entschieden ab.
Die Beteiligung der Stadt Kassel an einem Online-Casinospiel mit dem Argument des Spieler- und Jugendschutzes zu rechtfertigen, ist ähnlich absurd, wie wenn die Stadt zur Rauchsuchtprävention eine neue Zigarettenmarke einführen wollte. Viel wahrscheinlicher ist es, dass es dabei hauptsächlich um Geschäftemacherei auf Kosten der Kasseler Bürgerinnen und Bürger geht, in der Hoffnung, mittel- und langfristig den städtischen Haushalt verbessern zu können.“