Kassel, 19. September 2023. Die Diskussion um die Zukunft des Flughafens Kassel-Calden hatte einen Antrag der SPD auf die Tagesordnung der gestrigen Stadtverordneten-Versammlung gebracht. Dieser Antrag gegen eine Rückstufung zum Verkehrslandeplatz hatte wenig Aussichten noch in der Sitzung behandelt zu werden. Auch inhaltlich greift er mit der Wahrung der heutigen Verhältnisse zu kurz und ignoriert die Ursachen für den mangelnden Erfolg dieser teuren Investition. Hierzu der Vorsitzende der AfD-Fraktion Kassel-Stadt, Sven R. Dreyer:
„Es wurde in Calden ein moderner Flughafen für Kassel gebaut, um die nicht korrigierbare Fehlkonzeption des vorherigen Flugplatzes zu ersetzen. Dies war richtig. Der Fehler ist, dass dort seit über 10 Jahren ein moderner Flughafen ohne leistungsfähige Verkehrsanbindung in der ländlichen Landschaft steht und aufgrund schlechter Erreichbarkeit unter massiven Wettbewerbsnachteilen leidet. Weder eine gute Autobahn-Anbindung, noch ein Bahnanschluss wurden inzwischen realisiert. Mit einem vollwertigen Gleisanschluss und einem angegliederten Bahnhof wäre der Flughafen vom ICE-Bahnhof Wilhelmshöhe per modernem Trieb- Zug im einem Bruchteil der Fahrzeit der heutigen Busverbindung zu erreichen. Ein Güterzug mit vier Kesselwagen würde bei der Belieferung mit Flugzeugtreibstoff mindestens 10 Tanksattelzüge auf Kassels Innenstadtring und Holländischer Straße ersetzen.
Mit den Auswirkungen der mangelhaften Anbindung der Holländischen Straße an das Autobahnnetz ist der Flughafen Kassel-Calden leider nicht allein. Auch die Industrie-Standorte im Norden Kassels leiden unter der gleichen Problemstellung. Seit nunmehr 40 Jahren verhindert die grüne Infrastruktur-Blockade-Partei mit ihren Mehrheitsbeschaffern von SPD und CDU die Planung und den Bau einer teilweise autobahn-ähnlichen Nord- und Nordwest-Umgehung auf den Höhen im Norden Kassels. Seit den 80-iger Jahren haben viele Städte in Deutschland eine derartige Umgehungsstraße nach modernen Lärmschutz-Standards erhalten und profitieren von den Vorteilen. Verminderung der innerstädtischen Verkehrsbelastung und Sicherung der Attraktivität als Wirtschaftsstandort, zusätzliche Arbeitsplätze durch Standortausbau bestehender Unternehmen und auch durch Neuansiedlungen, um nur zwei Aspekte zu nennen.
Leider nicht so in Kassel, hier quält sich der Berufs- und Lieferverkehr zusammen mit den Flug-Passagieren im Stau über den Kassler Innenstadtring und die Holländische Straße, auch zur Qual der Anwohner. Dass die Fahrzeuge dort im Stau viel mehr Treibstoff nutzlos verbrauchen, als bei einer Fahrt auf einer Umgehungsstraße im fließenden Verkehr ist besonders zu verurteilen, werden so doch ohne Nutzen die CO2-Emissionen zusammen mit den Kosten für Wirtschaft und Bürger in die Höhe getrieben.“
