Kassel, 21. September 2022. Am 19. September stimmte die Mehrheit der Stadtverordneten für den endgültigen Beschluss des Bebauungsplans Nr. IV/13 “Ahnatal-/Igelsburgstraße“. Dieser B-Plan ist die Genehmigungsgrundlage für Ausbau und energetische Sanierung der Wohnstadt-Mietshäuser an der Harleshäuser Straße. Hierzu der Vorsitzende der AfD-Fraktion Kassel-Stadt, Sven R. Dreyer:
„Grundsätzlich befürworten wir die Modernisierung und den Ausbau der Wohngebäude der Wohnstadt. Anstelle des endgültigen Beschlusses haben wir dringend eine Überarbeitung des Projektes und eine Prüfung der Auswirkungen auf den Bebauungsplan empfohlen, denn die geplante Energietechnik überzeugt uns in keinster Weise. Bei der Modernisierungsmaßnahme ist vorgesehen, den Primär-Energiebedarf der Gebäude mit Sonnenkollektoren und Außenluft-zu-Wasser-Wärmepumpen zu vermindern, sowie darüber hinaus erforderliche Wärmeenergie mit einem Gas-Brennwertkessel zu erzeugen.
Angesichts der Preisentwicklung beim Gas bezweifeln wir, dass die Einschätzung noch zutrifft, Geothermie, also Grundwasser-zu-Wasser-Wärmepumpen seien nicht wirtschaftlich, wie in der Begründung zum Bebauungsplan beschrieben. Die geothermischen Wärmepumpen sind nicht außentemperaturabhängig und benötigen keine zusätzliche Wärmetechnik, wie den vorgesehenen Gas-Brennwertkessel. Angesichts der auch zu erwartenden massiv steigenden Stromkosten, insbesondere in witterungsbedingten Mangelsituationen, sehen wir die Kombination wetterabhängiger Außenluft-zu-Wasser-Wärmepumpen und Gas-Brennwertkessel als nicht mehr zeitgemäß an, da der Heizkessel nur die Wärmeenergie des Brennstoffs nutzt, die kinetische Energie aber ungenutzt lässt.
Eine Gas-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage als Partner der Außenluft-Wärmepumpen hingegen würde nicht nur die Wärmeenergie des Brennstoffs nutzen, um die benötigte Wärme für die Wohneinheiten zu erzeugen, sondern darüber hinaus auch mit der kinetischen Energie Strom für die Gebäude selbst und das öffentliche Netz liefern und damit Einnahmen durch die Stromeinspeisung erbringen. Da diese Anlage gerade in Zeiten des witterungsbedingten Strommangels bei Tiefst-Temperaturen im Winter in Betrieb wäre, würde sie darüber hinaus einen Beitrag zur Netzstabilität leisten.
Angesichts aktuellen Herausforderungen bezüglich Energiekosten und Versorgungssicherheit, sehen wir es als dringend geboten an, bei solchen Projekten die technischen Möglichkeiten zur Verbesserung von Energieeffizienz und Versorgungssicherheit auszuschöpfen und nicht mit halben Sachen die Mieter mit hohen Folgekosten zu belasten.“